Die Erfolgsformel hinter den neuen Büros von Baker McKenzie
Die international renommierte Anwaltskanzlei Baker McKenzie gestaltet eine Arbeitsumgebung, die sowohl Produktivität als auch Wohlbefinden fördert. Das Erfolgsrezept? Eine gekonnte Mischung aus traditionellen Strukturen und zukunftsorientierter Flexibilität. Die Details dazu verrät Partneranwalt Matthias Courvoisier im Interview.
Herr Courvoisier, beschreiben Sie mal eine typische Anwaltskanzlei.
Ein typisches Anwaltsbüro besteht heute oft noch aus Einzelbüros, die mit Akten und Dokumenten gefüllt sind. Die Assistenz arbeitet meist direkt vor dem Büro oder in unmittelbarer Nähe. Doch dieses traditionelle Modell ist im Wandel.
Wie genau?
Ich sehe zurzeit zwei Entwicklungen, die unsere Branche prägen: erstens das papierlose Büro. Hier gibt es noch einige Hürden, da das Schweizer Recht in gewissen Bereichen nach wie vor physische Schriftlichkeit verlangt. Zweitens der Wandel durch Covid-19: Videokonferenzen und Home-Office haben an Bedeutung gewonnen. Büros müssen sich dieser neuen Arbeitsflexibilität anpassen. Dennoch bleibt der persönliche Austausch im Büro unverzichtbar und sollte nicht unterschätzt werden.
Welche speziellen Anforderungen haben Kanzleien?
Grossraumbüros, wie sie in modernen Bürolandschaften oft favorisiert werden, entsprechen nicht den Bedürfnissen unserer Kanzlei, da sie die notwendige Konzentration stören können. Deshalb haben wir in unserer Planung wieder stärker auf Einzelbüros gesetzt, die aber flexibel genug sind, um auch Home-Office zu ermöglichen.
Was fällt Ihnen spontan zu Ihren neuen Büroräumlichkeiten ein?
Lichtdurchflutet, hell, freundlich und aufgeräumt – ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem früheren, dunkleren Design. Während wir 2009/2010 mit dem 3. Raum auf Transparenz und einen modernen Look gesetzt haben, fehlte damals die Freundlichkeit. Die jetzige Umgestaltung schafft eine einladende Atmosphäre und findet viel positive Resonanz. Ich zitiere unsere Mitarbeitenden: «Wir sind gerne hier.»
Warum haben Sie sich für ein Brush-up entschieden und nicht für einen Umzug?
Der jetzige Standort ist unglaublich zentral, in zwei Minuten ist man am Bahnhof Stadelhofen. Auch das Nachtleben und der Finanzplatz liegen direkt vor der Tür. Das Gebäude selbst passt perfekt zu unseren Bedürfnissen – es ist effizient konzipiert, mit kurzen Wegen und optimaler Raumnutzung. Diese Kombination aus zentraler Lage und idealen Gebäudeeigenschaften ist kaum zu toppen.
Was waren die grössten Herausforderungen?
Den Umbau bei laufendem Betrieb so schnell wie möglich durchzuführen. Glücklicherweise gab es nur wenige lärmintensive Arbeiten, und diese wurden frühmorgens, spätabends oder am Wochenende durchgeführt. Die Planung war beispielhaft.
Wie gewichten Sie Funktionalität und Ästhetik?
Ich setze auf Funktionalität. Und oft ergibt sich daraus auch die Ästhetik. Gestalterische Entscheidungen wie Teppiche oder Bodenbeläge müssen praktisch und zugleich ansprechend sein. Wir sind überzeugt, dass die Ästhetik eines Raumes die Arbeitsqualität und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden direkt beeinflusst. Deshalb haben wir eine freundliche Atmosphäre geschaffen, in der unser Team gerne und konzentriert arbeiten kann.
Sagen Sie uns doch etwas zum Raumkonzept.
Mit sanften Grau-, Grün- und Brauntönen erreichen wir eine beruhigende und konzentrationsfördernde Wirkung. Ausserdem dämpft der Teppichboden den Schall und das Holz schafft eine angenehme, natürliche Atmosphäre. Die Büros sind offen und lichtdurchflutet, mit Glas geschlossen, was ein Gefühl von Weite vermittelt, ohne zu isolieren. Rückzugsmöglichkeiten und Gemeinschaftszonen wie Besprechungsräume und Stockwerksküchen bieten zusätzlichen Raum für Kommunikation und ungestörtes Arbeiten. Alles in allem ergibt es einen Ort, wo man gerne ist und arbeitet.
Welche Wirkung erhoffen Sie sich hinsichtlich des Austauschs untereinander?
Die Qualität der Kommunikation untereinander ist ein entscheidendes Kriterium. Grossraumbüros hätten die Kommunikation nicht wirklich verbessert. Stattdessen haben wir unsere Cafeteria, die «Backeria», und die Küchen ausgebaut, um den Austausch zu fördern. Und wir wissen jetzt schon, dass das Team durch die Neugestaltung gerne ins Büro kommt und die einladende Umgebung schätzt.
Inwiefern kann dies die Unternehmenskultur bei Baker McKenzie unterstreichen?
Nicht alle Fachpersonen aus der Branche würden dem zustimmen, aber wir sind immer fair und menschlich. Die neue Atmosphäre in unseren Räumen unterstreicht das perfekt – man könnte sie auch als sachlich, aber dennoch freundlich beschreiben. Sie spiegelt genau wider, wofür wir stehen und wer wir sind.
Realisiert haben Sie den Umbau zusammen mit dem 3. Raum. Wie erlebten Sie die Zusammenarbeit?
Wir haben bereits 2009/2010 erfolgreich mit dem 3. Raum zusammengearbeitet und uns deshalb auch dieses Mal wieder für ihn entschieden. Marcel Ernst ist ein hervorragender Bauleiter und Innenarchitekt, der zusammen mit seinem Team vom 3. Raum termintreu liefert und die Bedürfnisse gut in die Tat umsetzt. Das Gesamtprojekt wird stets im Blick behalten. Das Ergebnis spricht für sich.
Eines wüssten wir noch gerne: Was ist Ihr Lieblingsplatz im neuen Büro?
Interessanterweise fühle ich mich an meinem jetzigen Platz immer noch am wohlsten; ich kann von hier aus schnell überall im Gebäude hingehen. Ich habe mich bereits zu Beginn für diesen Platz entschieden und es nie bereut – es ist nach wie vor mein Lieblingsplatz.