Digital klar im Vorteil.
Im Frühling herrschte eine Ausnahmesituation. Was hat Sie persönlich am meisten gefordert?
Die grösste Herausforderung während dieser Zeit war es, Ruhe zu bewahren und unsere Abläufe neu zu organisieren. Wir haben Konzepte für die Baustellen sowie für den Service erarbeitet und Split-Teams gebildet. Manche Massnahmen konnten während der ganzen Zeit beibehalten werden. Andere wurden auf den Kopf gestellt, weil auf einmal wieder neue Regeln galten und wir uns laufend anpassen mussten.
Wie reagierten Sie auf Unsicherheiten innerhalb Ihres Teams?
Als Arbeitgeber musste ich auf einmal meiner neuen Rolle als «Seelsorger» gerecht werden. Viele machten sich Sorgen wegen des Virus, aber auch um ihren Arbeitsplatz. Und laufend kamen neue Unsicherheiten zum Vorschein. Was darf ich genau machen und was nicht? Was muss ich beachten, wenn ich vor Ort beim Kunden bin? Und wie verhalte ich mich dem Lernenden gegenüber, der mit einem Risikopatienten zusammenlebt? Das sind nur ein paar der unzähligen Fragen, die schnell nach einer klaren Antwort verlangten. Ich stand im engen Kontakt mit unseren 40 Mitarbeitenden und musste auf ihre Sorgen und Gedanken eingehen. Manche nahmen die Gefahr zu wenig ernst, während andere am liebsten nicht mehr aus dem Haus gegangen wären. Ja, es war eine intensive Zeit. Aber zusammen haben wir gelernt, mit den neuen Gegebenheiten umzugehen.
«Was digitale Prozesse betrifft, sind wir zum Glück schon sehr weit fortgeschritten. Das kam uns nun zugute.»
Abstand halten als Credo: Wie geht man mit solchen Regeln auf der Baustelle um, wo Hand in Hand gearbeitet werden muss?
Unsere Installateure und Serviceleute sind häufig im Team unterwegs. Natürlich haben wir sie für die Thematik sensibilisiert und dazu angehalten, engen Kontakt auf ein Minimum zu reduzieren. Aber wenn beispielsweise ein schwerer Gegenstand angehoben werden muss oder die Raumverhältnisse am Einsatzort speziell eng sind, ist es kaum möglich, den Abstand zu jedem Zeitpunkt einzuhalten. Das Problem ist aber nicht nur der Kontakt innerhalb des Teams, sondern auch der Kontakt zu Kunden. So mussten wir genau in der Coronazeit eine bewohnte Überbauung mit vorwiegend älteren Bewohnerinnen und Bewohnern fertigstellen. Das verlangte nach besonders rücksichtsvollem, umsichtigem und überlegtem Handeln.
Die Digitalisierung ist das Schlagwort der Stunde. Wie digital sind Sie heute unterwegs?
Wir sind in diesem Bereich zum Glück schon fortgeschritten. Unser Sekretariat kann problemlos alle Arbeiten von zuhause aus ausführen. Die Servicetechniker haben stets alle Informationen auf ihrem persönlichen Tablet und schicken Unterlagen auf digitalem Weg an Kunden oder Architekten raus. Die Rechnungsstellung und -kontrolle erfolgt über das System und auch Lieferantenrechnungen werden fast ausschliesslich elektronisch abgewickelt. Und seit 2017 nutzen wir eine digitale Zeiterfassung. Wir sind also wirklich schon sehr digital unterwegs, was uns jetzt während der Coronakrise zugutekam.
Lust auf eine persönliche Unterhaltung Face to Face? Von mir aus gern.
David Calò
Elektro M+C Zürich AG
044 222 11 19
david.calo_at_elektro-mc.ch
elektro-mc.ch